Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald/Agrotherm GmbH

Sonstiges

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald/Agrotherm GmbH

  • Ort: Basedower Str. 76, 17139 Malchin
  • Besichtigungszeit: 15:00 Uhr
  • Ansprechpartner: Tobias Dahms, Universität Greifswald & Greifswald Moor Centrum (03834 864027 t.dahms@uni-greifswald.de); Ludwig Bork, Agrotherm GmbH (0160 4418156 ludwig.bork@web.de)

Was erwartet die Besucher?

Der Betreiber des Heizwerkes in Malchin, Ludwig Bork (Agrotherm) führt die Besucher durch die Anlage und erläutert die Besonderheiten und Herausforderungen der Nutzung von Biomasse aus nassen Niedermooren als Brennstoff, den Hintergrund des Heizwerkes sowie die Erfahrungen des Partnerbetriebes bei der Nutzung nasser Niedermoorflächen.
Die Universität Greifswald bietet dem Besucher in einer Ausstellung Einblicke in ihre aktuelle Forschung und die nachhaltige Nutzung von Niedermooren. Interessierten Besuchern wird außerdem ein Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse aus Paludikultur, mit Schwerpunkt zur energetischen Nutzung mit Ergebnissen aus dem Paludi-Pellets-Projekt, gegeben.

Informationen zur Anlage/Produktionsstätte

Das im Juni 2014 eröffnete Heizwerk für Niedermoorbiomasse in Malchin ist weltweit das erste Heizwerk, welches Biomasse von nassen Niedermooren als Brennstoff nutzt.
Das Heizwerk mit einem Kessel der Firma LIN-KA kann sowohl halmgutartige Biomasse – hier vor allem Seggen und Rohrglanzgras – als auch Holzhackschnitzel in Wärme umwandeln.
Mit einer Leistung von 800kW werden etwa 543 Wohneinheiten, ein Kindergarten, zwei Schulen und weitere Bürogebäude durch den Betreiber Agrotherm GmbH mit Wärme versorgt. Der jährliche Brennstoffbedarf von 800-1.200 Tonnen Biomasse wird auf etwa 300 ha Fläche am Kummerower See im Sommer gemäht und in Ballen gepresst.
Durch den Einsatz von Niedermoorbiomasse kann in Malchin pro Jahr fossile Energie (Erdgas) die rund 290.000 – 380.000 Liter Heizöl entspricht, eingespart werden.

Informationen zum Unternehmen

An der Universität Greifswald wird seit mehr als 20 Jahren zum Thema nachhaltige Landnutzung geforscht. Im Rahmen dieser Arbeit werden zukunftsweisende Landnutzungskonzepte entworfen, die Umwelt, Klimaschutz und nachhaltige Landwirtschaft vereinen. Das Konzept der nassen Moornutzung – Paludikultur, wurde an der Universität Greifswald entwickelt und wird in praxisnahen Forschungsprojekten untersucht und weiterentwickelt. Die energetische Nutzung von Biomasse aus Paludikultur spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Das Greifswald Moor Centrum (www.greifswaldmoor.de) bündelt seit 2015 die Moor-Aktivitäten der Universität Greifswald, der Michael Succow Stiftung und DUENE e.V. in den Bereichen Forschung, Umsetzung und Politikberatung.
Die Agrotherm GmbH betreibt das Malchiner Biomasseheizwerk, welches Landschaftspflegeheu in Energie für die regionale Wärmeversorgung umwandelt. In Kooperation mit lokalen Landwirtschaftsbetrieben wird ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft am Kummerower See geleistet und regionale Wertschöpfungskreisläufe mit nachhaltiger Energiebereitstellung vereint.